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- Der Tierarzt Seite 2 -
Hüftgelenksdisplasie ( HD ) Die Hüftgelenksdisplasie ist die allgemein bekannte Krankheit von Hunden. Die HD ist eine Krankheit des Hüftgelenks bei der die Gelenkkugel nicht optimal in die Gelenkpfanne passt, bzw umgekehrt. Bei sehr schwerer HD kann die Gelenkkugel durchaus hinausspringen und auch schon in schwächerer Form starke Schmerzen verursachen. Die HD ist schwer zu beheben, meist nur mit Schmerzmitteln, Gelenkschmieren ueber das Futter, Muskulaturaufbau durch gezielte Bewegungsabläufe (schwimmen), etc. Operativ ein neues Hüftgelenk beim Hund einzusetzen ist sehr problematisch. Die HD setzt sich aus drei Faktoren zusammen 1. genetische Prädisposition - möglichst viele Hunde einer Rasse sollten geröntgt werden um darüber Aufschluss geben zu können, den HD Zuchtwert ermitteln zu können und für eine vernünftige Zuchtselektion Schritte einzuleiten 2. Futter / Gewicht des Hundes besonders in der Wachstumszeit. Bei zu viel, zu energiereichem Futter wird der Hund zu früh zu schwer, das Hüftgelenk ist noch nicht ausgereift, hält der Belastung nicht stand und hat nicht die Möglichkeit korrekt zu wachsen. 3. Belastung / Bewegung - wird das unausgereifte, noch weiche Hüftgelenk zu stark strapaziert, durch viel Treppensteigen, Springen, glatte Fussböden, Fahrradfahren, etc. kommt es zur Verformungen im Hüftgelenk. Ein gesundes Mass mit ganz allmählicher Steigerung der Bewegung ist es aber sinnvoll, um die Muskulatur zu stärken, die den Knochenapparat stützt. Bewegungsrichtlinie für heranwachsene Grosse Hunde Erst nur 10 Minuten am Stück spazieren gehen. Mit 16 Wochen maximal 15 Minuten am Stück spazieren gehen. Ab 6 Monate, maximal 30 Minuten am Stück spazieren gehen. Ab 9 Monaten, maximal 1 Stunde. Ab 18 Monate länger. Grundsätzlich ist bei einem Hund, der sich noch im Wachstum befindet, häufiges und dafür kürzeres Gassigehen von grosser Wichtigkeit! Damit ist das Gehen im normalen Schritt -Tempo gemeint. Wenn ein 10 - minütiger Spaziergang auf einer grünen Wiese gemacht und dort eine Stunde oder mehr verweilt wird, der Welpe sich hinlegt, schläft, ist dagegen nichts einzuwenden. Spielen, toben mit anderen Hunden, besonders gleichaltrigen, ist auch länger okay. Beobachten Sie Ihren Hund und nehmen ihn bei Erschöpfung aus der Gruppe heraus. FCI Klassifizierungsschema der HD-Grade für Hunde im Alter von 1-2 Jahren
Bisweilen werden die Grade A-D noch in A1 und A2, B1 und B2, C1 und C2 sowie D1 und D2 aufgeteilt.
A1, A2 - Frei - kein Hinweis für HD B1, B2 - Übergang - verdächtig / Übergangsform für HD C1, C2 - Leichte HD - I. Grad D1, D2 - Mittlere HD - II. Grad E1, E2 - Schwere HD - III. und IV. Grad
HD-Frei In jeder Hinsicht unauffällige Gelenke, Norberg-Winkel 105° oder mehr. Manchmal noch A1 wenn der Pfannenrand den Oberschenkelknochen noch weiter umgreift. 25 %
HD-Verdacht Schenkelkopf oder Pfannendach sind leicht ungleichmäßig und der Norberg-Winkel beträgt 105° (oder mehr), oder Norberg-Winkel kleiner als 105° aber gleichförmiger Schenkelkopf und Pfannendach. 33 %
Leichte HD Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind ungleichmäßig, Norberg-Winkel 100° oder kleiner. Eventuell leichte arthrotische Veränderungen. 27 %
Mittlere HD Oberschenkelkopf und Gelenkpfanne sind deutlich ungleichmäßig mit Teilverrenkungen. Norberg-Winkel größer 90°. Es kommt zu arthrotischen Veränderungen und/oder Veränderungen des Pfannenrandes. 11 %
Schwere HD Auffällige Veränderungen an den Hüftgelenken (beispielsweise Teilverrenkungen), Norberg-Winkel unter 90°, der Pfannenrand ist deutlich abgeflacht. Es kommt zu verschiedenen arthrotischen Veränderungen. 4 %
Die HD ist fliessend, von mehreren diagnostischen Faktoren abhängig und wird am besten rassespezifisch von auserwählten Gutachtern beurteilt. Nur wenig mit HD befallene Hunde weisen klinische Symptome auf. Die Lahmheit als wichtiges Symptom scheint unabhänig vom Grad der HD zu sein. Viele Hunde zeigen häufig im Alter von 5-8 Monaten Lahmheitssymptome, wenn das Körpergewicht zunimmt und die Anforderungen an das Hüftgelenk grösser werden. Hier
ist unbedingt darauf zu achten das ein heranwachsender Hund kein Übergewicht
hat.
Dackellähme
Bandscheibenvorfall (Dackellähme) Von
Dr. vet. med. Franz Gutbrod Dackellähme
ist der populäre Ausdruck für Bandscheibenvorfall beim Hund,
weil es meist Dackel betrifft, aber auch andere niedrige und extrem
langrückige Hunde wie Basset Hounds. Als treue Jagdfreunde und nette Hausgenossen haben wir die Dackel ins Herz geschlossen. Doch sie sind bedroht von einer heimtückischen und grausamen Erkrankung: Von der Dackellähme. Die Dackellähme beginnt mit plötzlichen Schmerzen im Hals oder Rücken. Ehe man sich versieht, kann eine Lähmung eintreten. Wie kann es zu so einer Erkrankung kommen? Dazu muss man wissen, wie die Wirbelsäule aufgebaut ist: Einzelne Wirbelkörper sind untereinander durch Bandscheiben verbunden. Eine Bandscheibe besteht aus einem bindegewebigen Ring und einem gallertigen Kern. Wird nun aufgrund einer Entwicklungsstörung Kalk in den gallertigen Kern eingelagert, so verliert die Bandscheibe die notwendige Elastizität. Es kommt dann bei niedrigen und langrückigen Hunden wie dem Teckel leicht zur Überbeanspruchung bei der Bewegung im Gelände oder beim Laufen über Treppen. Wie leicht kann dabei die Bandscheibe auf das direkt darüberliegende Rückenmark zuwandern! In leichten Fällen, meist zu Beginn einer Bandscheibenerkrankung, wird der harte Kern in den bindegewebigen Ring gedrückt. Teile des Bandapparats bleiben noch erhalten. Reißen auch diese, schiebt sich Bandscheibenmaterial in den Wirbelkanal vor. In besonderen Fällen, wenn der Bindegewebsring bei maximaler Belastung reißt, wird der Bandscheibenkern schrotschußartig auf das Rückenmark katapultiert. Je nachdem, wo der Bandscheibenvorfall stattfindet, sehen wir ein unterschiedliches Bild. Erkrankungen an der Halswirbelsäule sind sehr schmerzhaft. Allein eine Berührung läßt den Hund aufschreien. Jede Bewegung der Halswirbelsäule ist mit großen Qualen verbunden. Liegt der Bandscheibenvorfall am Ende der Lendenwirbelsäule, können wir ein einseitiges Hinken beobachten, wobei Schmerzäußerungen nur durch seitlichen Druck auf die hintere Wirbelsäule ausgelöst werden können. Am Übergang Brustwirbelsäule/Lendenwirbelsäule treten Bandscheibenvorfälle am häufigsten auf, weil hier die größte Beanspruchung stattfindet. Am Anfang sieht man Bewegungsunlust und einen "Katzenbuckel", später schwankenden Gang und Lähmung. Was kann man dagegen tun? Vor der Beantwortung dieser Frage sollten wir uns noch einmal kurz in Erinnerung rufen, was an einer erkrankten Bandscheibe abläuft: Der harte Kern wird in den Bindegewebsring in Richtung Rückenmark gedrückt. Dabei reißt das Band zwischen Rückenmark und Kern ein. Wie bei jeder anderen Verletzung im Körper entstehen auch hier eine Blutung und Schwellung. Die Schwellung verstärkt den Druck auf das Rückenmark. Jede Behandlung mit Injektionen bzw. Medikamenten hat zum Ziel, diese Schwellung möglichst gering zu halten und die Schmerzen zu mindern bzw. zu beseitigen. Spricht die Behandlung an, fühlt sich der Patient rasch wieder wohl. Allerdings birgt diese Besserung eine gewisse Gefahr. Nur zu leicht kann durch eine unachtsame Bewegung das geschädigte Band ganz abreißen und die Bandscheibe vollständig in den Rückenmarkskanal vorfallen. Will man das Übel an der Wurzel packen und die Ursache ein für allemal beseitigen, so bleibt nur der chirurgische Eingriff. Dabei werden die Bandscheiben von unten her geöffnet und der veränderte Kern herausgelöffelt. Nach der Operation ist keine Ruhigstellung nötig, da jede Bewegung Bandscheibenreste durch die unten angelegte Öffnung nach außen massiert. Während der Heilung füllt sich der Defekt mit Bindegewebe. Ist die Bandscheibe vollständig aus ihrer Halterung heraus in den Rückenmarkskanal gerutscht, so müssen zu ihrer Beseitigung die Wirbelknochen teilweise aufgefräst werden. Nur so kann das Rückenmark rasch vom Druck befreit werden. Aber auch diese Operation bringt nur dann Erfolg, wenn sie durchgeführt wird, bevor das Nervensystem vollständig abgestorben ist. Eine tote Nervenzelle ist leider durch nichts mehr zum Leben zu erwecken oder zu ersetzen. Sorgfältige Prüfung der Sensibilität ist deshalb notwendig, um Aussagen über den Erfolg eines chirurgischen Eingriffs treffen zu können. Dazu wird der Hund kräftig in die Zehen gezwickt. Wird der Schmerzreiz bis an das Gehirn weitergeleitet, zeigt der Hund eine Abwehrreaktion - er jault oder beißt. Wir wissen dann, daß die Nervenbahnen wenigstens teilweise noch intakt sind. Ist der Bandscheibenvorfall so explosionsartig abgelaufen, daß das Rückenmark zerrissen ist oder bestand die Lähmung schon so lange, daß die Nervenbahnen vollständig abgedrückt werden, dann ist jeder weitere Behandlungsversuch nur vergebliche Liebesmühe. Diagnose: Um genau zu wissen, an welcher Stelle der Bandscheibenvorfall stattgefunden hat, muß eine spezielle Röntgenuntersuchung durchgeführt werden, bei der Kontrastmittel in den Rückenmarkskanal gespritzt wird. Das Kontrastmittel läuft im Rückenmarkskanal bis zur gequetschten Stelle, an der dann die Operation vorgenommen werden muß. Liegen weitere verkalkte Bandscheiben in der Nachbarschaft, so empfiehlt es sich, diese ebenfalls zu entfernen, um einer Erkrankung dort vorzubeugen. Viele
Hunde sind bereits sofort nach der Operation schmerzfrei; bei manchen
kann es auch bis zu acht Tage dauern. Gelähmte Hunde können
nach 8 - 14 Tagen meist wieder stehen und nach vier bis acht Wochen
in der Regel beschwerdefrei laufen. Injektionsbehandlung bzw. Behandlung mit Medikamenten und Ruhigstellung soweit wie möglich für etwa sechs Wochen: beim ersten Auftreten von Schmerzen sowie bei sehr alten Patienten. Operative Behandlung, wenn Injektionsbehandlung keine Besserung bringt; wenn Schmerzhaftigkeit bereits mehrmals aufgetreten ist und wenn eine Lähmung mit noch vorhandener Sensibilität vorliegt. Mit Hilfe moderner Kontrastmittel sind genaue Röntgenuntersuchungen des Rückenmarks nahezu gefahrlos möglich. Außerdem senken neue Narkosegase das Operationsrisiko auf fast Null. Somit sind sowohl in der Humanmedizin als auch Tiermedizin Wirbelsäulenoperationen zum Routineeingriff geworden.
Dieses
Bild zeigt eine Röntgenaufnahme mit dorso-ventralem (vom Rücken
aus nach Bauchwärts gehendem) Strahlengang. Das Rückenmark
wird durch Kontrastmittel sehr hell dargestellt. Die gelbe Markierung
zeigt eine Unterbrechung im Rückenmark.
Dieses
Bild zeigt die gleiche Situation im Rückenmark, welches sich
auch hier durch ein Kontrastmittel sehr deutlich abhebt. Die beiden
Pfeile zeigen Rückenmarksläsionen auf einem von der Seite
eingestrahlten Röntgenbild.
Auch hier ist das Rückenmark deutlich im Kontrast zu sehen. Links neben der Trennlinie sieht man deutlich das intakte Rückenmark. Etwa im Bereich der Trennlinie liegt der Bandscheibenvorfall, der so stark ist, dass rechts davon kein Rückenmark mehr zu erkennen ist. Der wohl schwerste Verlauf der Dackellähme – der Hund ist ab diesem Punkt nach hinten gelähmt. Auch hier wurde seitlich eingestrahlt.
Hier
sieht man eine Lähmung der hinteren Gliedmaßen bei einem
an Dackellähme erkrankten Hund. Hier wurde das Rückmark
durch einen Bandscheibenvorfall komplett unterbrochen.
Dieses Schema zeigt die Wirbelsäule im Schnitt. Deutlich zu sehen ist hier, wie eine Bandscheibe in den Rückenmarkskanal vorfällt. In diesen beiden Darstellungen nicht zentral, sondern mit Betonung auf eine bestimmte Seite.
Das Bildmaterial wurde freundlicherweise von Dr. med. vet. Hach, http://tierklinik-frankfurt.de zur Verfügung gestellt Fast immer findet man dann an der Wirbelsäule einzelne oder mehrere verkalkte Bandscheiben, die nicht mehr elastisch genug sind, um als Stoßdämpfer zu fungieren. Sie können durch die Belastung teilweise oder ganz in den Rückenmarkskanal gedrückt werden, das Rückenmark mehr oder weniger schädigen und die oben genannten Beschwerden teilweise oder ganz auslösen. Praktisch alle derartigen Erkrankungen beim jüngeren Hund (bis zum Alter von 7 Jahren) gehen von verkalkten Bandscheiben aus (Spieß 1993). Die Bandscheibenverkalkung ist bereits im Alter von einem Jahr abgeschlossen. Bei den Untersuchungen von Havranek-Balzaretti (1980) sind im zunehmenden Alter keine neu betroffenen Stellen gefunden worden, so dass durch eine Röntgenuntersuchung bei Hunden, die mindestens 12 Monate alt sind, schon eine Veranlagung festgestellt werden kann.Will man die Teckellähme bekämpfen, muss man Hunde ohne verkalkte Bandscheiben züchten. Kreuzt man nun zwei befallene Hunde, so weisen 83,3 % der Nachkommen röntgenologisch sichtbare Verkalkungen auf. Paart man dagegen einen betroffenen Hund mit einem ohne sichtbaren Verkalkungen, so haben deutlich weniger Nachkommen verkalkte Bandscheiben. Die Enchondrosis intervertebralis - so bezeichnet man die Erkrankung, bei der verkalkte Bandscheiben auftreten - stellt den erblichen Anteil der Teckellähme dar. Sie wird polygenal vererbt (Petri, Distl, Nolte, 2001), dies bedeutet, dass viele Defektgene für ihre Ausbildung notwendig sind. Die krankhaften Gene haben sich weit in der Dachshundpopulation verbreitet, so dass etwas mehr als 50 % der Hunde verkalkte Bandscheiben aufweisen. Durch denAusschluss einzelner an Teckellähme erkrankter Tiere ist es sicherlich nicht möglich, sie wieder zu eliminieren. Ein erster Schritt wäre, Hunde mit verkalkten Bandscheiben nur mit nicht betroffenen zu kreuzen. Die
Zuchtwertschätzung von Dr. Beuing könnte die Entwicklung
dieser Erkrankung in der Population kontrollieren und den Fortschritt
ihrer Bekämpfung optimieren.
Patellaluxation Eine Verlagerung der Kniescheibe aus ihrer Gleitrinne im Oberschenkelknochen bedeutet eine Patellaluxation. Eine absolute Erklärung für die Ursache die zu dieser Erkrankung führt gibt es noch nicht. Oft stehen eine zu flach ausgebildete Gleitrinne und eine Abweichung in der Knochenachse vom Unter- zum Oberschenkel als Grund für die Luxation der Kniescheibe. Es ist nicht so das diese Erkrankung schon von Geburt an bestehen muß, sie entwickelt sich meist erst während des Wachstums. Es ist jedoch davon auszugehen das es sich auch um eine erbliche Erkrankung handelt. Von der Luxation der Kniescheibe nach innen sind hauptsächlich Miniatur- und Kleinrassen betroffen, z.B. Zwerg- und Kleinpudel, Chihuahua, Yorkshire Terrier, Foxterrier und diverse andere Rassen betroffen während überwiegend mittlere und große Rassen von der Luxation der Kniescheibe nach außen betroffen sind, u. a. auch hier wieder der Pudel neben einigen anderen. Luxiert die Kniescheibe spontan während der Bewegung aus der Gleitrinne kann es mit der Zeit zu Knorpelschäden und Gelenksentzündungen kommen, wodurch es dann auch zur Lahmheiten kommt. Lahmheiten machen sich oft durch plötzliches Hochhalten des Beines während des Laufens bemerkbar. Das tritt auf wenn sich die Kniescheibe außerhalb der Gleitrinne befindet - springt sie zurück in ihre Position wird das Bein wieder normal belastet.
Die Kastration des männlichen Tieres
(Quelle: Google)
( Quelle: Tierarztpraxis Frau Marion Bickert )
Hodenverlagerung
(Kryptorchismus)
Orchidopexie Der unvollständige Hodenabstieg (Kryptochismus) kommt als Folge eines rezessiven Erbganges bei Rüdenwelpen immer wieder vor. Beim gesunden Rüden steigt der Hoden in der Embryonalentwicklung beidseitig von seiner Ausgangslage, hinter der jeweiligen Niere, über den Leistenkanal und Leistenspalt bis in den Hodensack, den er rassespezifisch zwischen der sechsten und achten Lebenswoche erreicht haben wird. Dieser Vorgang ist abhängig von der Ernährung und steht unter hormonellen und genetischen Einflüssen. Etwa 90 % der Hoden, die den Hodensack nicht erreichen, liegen in der Unterhaut der Leiste – man spricht vom inguinalen Kryptorchismus. Bei den restlichen 10 % liegt der Hoden im Abdomen – abdomialer Kryptorchismus. Der unvollständige Abstieg kann ein- oder beidseitig Vorkommen, wobei der rechtsseitige Kryptorchismus überwiegt. Da der gesunde Hoden zur Entwicklung befruchtungsfähiger Spermien geringere Temperaturen als im Körperinneren benötigt, sind kryptorchide Hoden generell kleiner. Diese Hoden haben eine bis zu 13fache Wahrscheinlichkeit, Tumore zu entwickeln. Außerdem leiden kryptorchide Rüden unter Hyperöstrogenismus mit der Folge von chronischen Hautveränderungen. Eine weitere Folge des unvollständigen Hodenabstieges sind Verhaltensauffälligkeiten wie Ängstlichkeit verbunden mit zunehmender Aggressivität. Aus diesen Gründen und der Vererbbarkeit der Erkrankung werden Hunde häufig kastriert, wobei sowohl der kryptorchide als auch der gesunde Hoden entfernt werden. Für Ausstellungstiere führt dieses Vorgehen zu einem sofortigen Ausfall, da nur intakte Rüden bewertet werden. Deshalb haben wir eine Methode aus der Humanmedizin für den Rüden etabliert, mittels chirurgischer Verlagerung des kryptorchiden Hodens in den Hodensack einen vollständigen, äußerlich und klinisch gesunden Hund zu erzielen. Dabei wird der Hoden aus dem Bauchraum in die Leiste verlagert und im zweiten Schritt der Hoden von der Leiste in den Hodensack verlagert und dort so vernäht, dass ein Zurückrutschen ausgeschlossen werden kann. Diese OP ist zwischen dem 3. und 7. Lebensmonat sinnvoll, wobei es sich gezeigt hat, je zeitiger operiert wird, desto problemloser heilt der Hoden im Hodensack ein und erreicht eine mit dem Hoden der gesunden Seite vergleichbare Größe. Eine vorhergehende Therapie mit sog. Hormonspritzen erscheint nur bei inguinalen Kryptorchismus (Lage in der Leiste) sinnvoll, ist aber eher selten erfolgreich. Bei abdomialer Lage der Hoden kann die Hormontherapie das Wachstum der Hoden anregen, eine Verlagerung des Hoden in die Leiste allein durch Spitzen schein nicht möglich zu sein. Nach der Operation ist eine Heilungszeit von 2 bis 3 Wochen abzuwarten, in der darauf geachtet werden muss, dass es nicht zu einer lokalen Infektion mit Schmerzen, Schwellung und Rötung am Hodensack kommt. Eine antibiotische Abschirmung über wenigstens 10 Tage ist sinnvoll. Um eine Nutzung des operierten Rüden für die Zucht mit dem Risiko der Vererbung auszuschließen, schlagen wir dem Besitzer immer eine beidseitige Sterilisation (Unterbildung der Samenleiter) vor. Die Methode ist seit mehreren Jahren bei uns etabliert und führt selbst bei abdomialer Lage zu sehr guten Erfolgen. ( Quelle Dr. Volker Jähnig )
Die Kastration des weiblichen Tieres
(Quelle: Google)
( Quelle: Tierarztpraxis Frau Marion Bickert )
Kein Schweinefleisch für Hunde !! Schweinefleisch kann einen Virus enthalten, der für unsere vierbeinigen Freunde tödliche Folgen hat. Es handelt sich um einen Herpes Virus, der sich in Schweinefleisch befinden kann. Nimmt der Hund das infizierte Fleisch auf, kommt es zu einer "Pseudotollwuterkrankung", die man die Aujeszkysche Krankheit nennt. Die Gehirnnerven degenerieren und es kommt zu einer Vielzahl von zentralen Störungen, die an eine Tollwutinfektion erinnern. Diese Erkrankung ist nicht heilbar!
Schweine, die Träger des Herpes suis Virus sind, findet man heute kaum noch. Dennoch rät der Tierarzt zur Vorsicht !
Warnung : Schokolade kann tödlich für Hunde sein !! Insbesondere zu Advent und zu Weihnachten ist Schokolade in Form von Weihnachtsmännern oder einfach als Tafel nicht wegzudenken. Was beim Menschen eher Probleme "auf den Hüften" verursacht, kann für Hunde tödlich sein, denn speziell der Hund ist durch Kakaoprodukte gefährdet, da sie die Wirkstoffe Theobromin und Coffein enthalten. Je mehr Kakao die Schokolade enthält, desto gefährlicher ist die Schokolade für den Hund. Die tödliche Dosis an reinem Theobromin wird für den Hund mit 100-200 mg/kg angegeben, das heißt, daß ca. 3 Tafeln Vollmilchschokolade oder 1 Tafel Zartbitterschokolade einen 10-15 kg schweren Hund töten können. Die Hunde zeigen 4 bis 12 Stunden nach der Aufnahme Erbrechen und Durchfall, im weiteren Verlauf Erregung, Zittern, Muskelkrämpfe, Lähmung der Hinterhand, Delirium und plötzlichen Tod durch Herzversagen. Letzteres resultiert aus einer Stimulation der Herzfunktion mit Entspannung der glatten Gefäß- und Bronchialmuskulatur. Hunde, die an Epilepsie leiden, können auf geringe Dosen Theobromin mit Anfällen reagieren. Wessen Hund sich erbricht, an Durchfall leidet, plötzlich enormen Durst hat oder zu zucken anfängt, sollte sofort einen Tierarzt aufsuchen.
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